Das TIGERS-Projekt zielt darauf ab, das Bewusstsein von Jugendbetreuenden für Geschlechtergleichheit, Geschlechter-stereotype und Geschlechterermächtigung sowie für das Geschichtenerzählen zu schärfen. Geschichtenerzählung, im Tigri-Projekt betrachtet, ist die Verwendung einer Vielzahl künstlerischer Formen und kreativer Praktiken (dazu gehören visuelle Kunst, Klangkunst, literarische Kunst, darstellende Kunst und neue Medien), um gelebte Erfahrungen zu erkunden, zu verstehen, zu repräsentieren und herauszufordern. Es ist ein mächtiges ‘kulturelles’ und ‘kommunikatives’ Werkzeug, um Fakten, Meinungen, Ideen und Gefühle an das Publikum zu vermitteln, um deren Vorstellungskraft, Empathie und Hoffnung zu wecken. Kreative Methoden und Geschichtenerzählung können effektiv als Werkzeuge zur Ermächtigung und Advocacy eingesetzt werden: Die Erfahrung, seine Erfahrungen und Wahrnehmungen “kreativ zu erzählen”, fördert andererseits Heilung und Ermächtigung. Dies soll durch die Umsetzung einer maßgeschneiderten, auf Kreativität basierenden Bildungs-methodik erfolgen, die von Kunst- und Kulturpädagogiken inspiriert ist.
Die Methodik und der Inhalt wurden für jedes Mitgliedsland des Konsortiums sowie für die kreativen Spezialisierungen angepasst. Das Konsortium hat gemeinsam gearbeitet, um ein Toolkit mit Aktivitäten und Materialien zu erstellen, die das Bewusstsein für die Verbreitung von Geschlechterstereotypen, Geschlechter-diskriminierung und Frauenermächtigung sowie für die Art und Weise, wie diese Themen mit Geschichtenerzählung und dem Ausdruck von Frauen als Werkzeug zur Emanzipation der Frauen verbunden sein können, schärfen. Die Ressourcen sind für die Altersgruppen 14-29 und 20-34 konzipiert und differenziert.
Die Jugendarbeitenden und sozialen sowie kulturellen Organisationen können eine Schlüsselrolle dabei spielen, junge Frauen in Fragen der Geschlechtergleichheit zu schulen. Auch die Politik, Familien, Eltern und Betreuer spielen eine wichtige Rolle bei der Vermittlung potenziell sensibler Themen. Die Forschung, die vom TIGERS-Konsortium durchgeführt wurde, hat gezeigt, dass Jugendarbeitende das Selbstvertrauen benötigen, um sich diesem komplexen Thema zu nähern.
Daher ist das Kernziel des Projekts, das Selbstvertrauen von Jugend- und Sozialfachleuten sowie freiwilligen Helfern zu stärken, die mit jungen Frauen arbeiten und sich für die Erkundung von Geschlechtergleichheit und Frauen-Empowerment in ihrem Arbeitsumfeld interessieren. Darüber hinaus bieten die Pilotaktionen den Jugendarbeitende eine Vorstellung davon, wie sie diese Themen mithilfe verschiedener künstlerischer und kultureller Praktiken erkunden können.
Das nachfolgend detaillierte Schulungsprogramm bietet eine Gelegenheit, das Bewusstsein von Jugendarbeitern und Pädagogen für diese Themen zu schärfen und sie mit Ressourcen und Lern-materialien auszustatten, um sie auf der fortlaufenden Reise zur Förderung von Geschlechtergleichheit und Frauen-Empowerment zu unterstützen. Der folgende Inhalt basiert auf der Forschung und den Projektressourcen von TIGERS, die auf der TIGERSPlattform zu finden sind.
Dieses Schulungskonzept richtet sich an Jugendfachkräfte, die begeistert sind, auf den im TIGERS-Methodenhandbuch skizzierten Informationen und Ideen aufzubauen. Es ist darauf ausgelegt, mit Moderator*innen in Gruppen entweder persönlich oder online durchgeführt zu werden. Ziel ist es, das Bewusstsein von Jugend-fachkräften für Geschlechtergleichstellung und Frauen-Empowerment zu schärfen und wie dies im Zusammenhang mit der Unterstützung, Bildung und Emanzipation junger Frauen steht.
Das Programm besteht aus fünf separaten Modulen und drei Anhängen (Anhang 1: Vokabular; Anhang 2: Moderatoren-Checkliste; Anhang 3: Tools & Ressourcen), die in aufeinanderfolgender Reihenfolge durchgearbeitet werden sollten. Von theoretischen und persönlichen Aspekten ausgehend führen die Module zu praktischeren und kontextspezifischeren Themen. Jedes Modul enthält Fragen für Gruppendiskussionen, Themen und Fallstudien sowie Möglichkeiten zur Selbstreflexion.
Im ersten Modul geht es darum, unsere eigenen Ansichten zu Geschlecht, Identität und menschlicher Ermächtigung zu reflektieren. Die Teilnehmer werden ihre Wahrnehmung von Geschlechter-gleichstellung über Diskussionen, Selbstreflexion und Ideen-austausch überprüfen und sich mit den entsprechenden Grundbegriffen vertraut machen. Die Teilnehmer 5 6 werden ihren lokalen und nationalen Kontext in Bezug auf Initiativen von Regierung, Bildungseinrichtungen und gemeinnützigen Organisationen betrachten. Dies umfasst unter anderem Richtlinien, Praktiken, Projekte, Veranstaltungen und Kampagnen, die das Bewusstsein für Geschlechtergleichstellung und Frauen-Empowerment schärfen und/ oder sich für die Ermächtigung von Frauen einsetzen. Schließlich werden die Teilnehmer darüber nachdenken, wie Geschlechter-gleichstellung, Frauen-Empowerment, Storytelling und verwandte Themen in ihrem beruflichen Kontext relevant sind und/oder erforscht werden. In Gruppen werden die Teilnehmer 4 Fallstudien besprechen und anschließend eine Kartierungsübung durchführen, um bewährte Praktiken und bereits ergriffene Maßnahmen in ihrer Organisation in Bezug auf Lehrpläne, Ressourcen und Community-Engagement zu skizzieren. Das Modul endet mit einer kurzen Selbstreflexionsübung.
Die Module 2-5 stellen die Workshops vor, die von den Partnern in jedem Land entworfen und umgesetzt wurden. Die Moderator*innen wird die Ziele, Aktivitäten und Ressourcen für die Pilotaktion im Detail erläutern und auf weitere kunstbasierte und kulturelle Aktivitäten und Ressourcen hinweisen, die von anderen TIGERS-Partnern erstellt wurden. Insbesondere: